Es ist 2018, ein sonniger Tag im Hafen von Livorno. Auf hohem Marmor thront die schneeweiße Uniform eines Feldherrn, zu seinen Füßen liegen vier halbnackte Männer in Ketten. Ihre massigen Bronzekörper sind geschunden und durch die Witterung der vergangenen 400 Jahre schwarz angelaufen. Das Monumento dei quattro mori weist noch immer in alle vier Himmelsrichtungen. Man hat es erst vor drei Jahren restauriert.

Einer alten Legende nach wartet ewiges Glück auf die Person, die den einen Winkel entdeckt, aus dem heraus alle vier Nasen der schwarzen Bronzestatuen gleichzeitig gesehen werden können. Auf der Suche nach diesem Punkt kreise ich immer wieder um dieses Ungetüm. Doch nach einiger Zeit wird mir klar, dass ich an diesen Punkt nicht gelange, ohne mich in die Luft zu erheben. Noch am gleichen Abend lande ich 1300km weiter nördlich. Das Ticket hat mich keine 20 Euro gekostet.

Monumento Dei Quattro Desideri (2019)
@Vitrine01 Berlin, 21.02.-14.03.2019
auf dem U-Bahnhof Birkenstraße in Berlin